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Nein – doch – Ja!

Nach sieben Jahren Beziehung fragt Erik Patricia, ob sie ihn heiraten möchte. Eine Situation, die für Patricia lange Zeit undenkbar war – eigentlich wollte sie niemals heiraten und für sie gab es viele Argumente, die dagegensprechen. Jedenfalls bis vor ein paar Jahren.


Die beiden sind sich bereits in der Schule über den Weg gelaufen – und schon damals ist Patricia Erik aufgefallen. Diese ahnte von seinem Interesse aber nichts und als er bis zu seinem Umzug sich nicht traute, Patricia anzusprechen, trennten sich ihre Wege – für ein paar Jahre. Dann auf der Dating-App die Überraschung: ein bekanntes Gesicht, etwas älter, lächelt vom Bildschirm zurück. Angeschrieben, angenommen und sofort losgetippt: Der Gesprächsstoff ging ihnen nicht aus. Die anfänglichen Textnachrichten wachselten zu persönlichen Treffen. Alles schien in Richtung Beziehung zu deuten, aber wie im Theater: kein Happy End ohne retardierendes Moment. Eriks alte Flamme tauchte auf und wollte es noch einmal probieren. Viele Erinnerungen verbanden die beiden, was Erik auch Patricia mitteilte. Gerade als für ihn alles entschieden und für eine zweite Chance deutete, folgte nach kurzer gemeinsamer Zeit doch ein Rückzieher von ihrer Seite. Gefühlschaos Numero zwei, aber nun mit Happy End oder eher einem Happy Beginning für Patricia und Erik.

Drei Jahre später
Immer wieder kommen die Themen Verlobung, Hochzeit und Heirat während ihrer Beziehung zur Sprache. Nicht zuletzt, weil in diesem Fall zwei absolut gegenteilige Meinungen aufeinandertreffen. Für Erik stellt heiraten das grösste Versprechen dar, das sich zwei Liebende geben können. In seinen Augen wäre es der nächste grosse Schritt in der Beziehung. Für Patricia hingegen ist dieser nicht notwendig und sowieso nur mit leeren Versprechungen verbunden – bestätigt wurde ihr das von ihrer letzten Beziehung. Ihre Skepsis verliert über die Zeit an Kraft, denn «Erik hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, diesen Schritt der Heirat zu wagen, wenn man den richtigen Menschen an seiner Seite hat.»

Bevor es aber an die Hochzeitsvorbereitungen geht, steht zuerst einmal die Verlobung an. Auch da sind Patricia und Erik in mehreren Gesprächen aufeinander zugegangen, schliesslich möchten sie die jeweiligen Wünsche des Gegenübers wirklich verstehen und respektieren. «Zu oft habe ich von Verlobungen gehört, bei denen die Frau dann nein gesagt hat, weil sie komplett überrascht war und eigentlich gar nicht heiraten möchte», erklärt Erik. Und da nur der Zeitpunkt – nicht aber die Verlobung selbst – überraschen soll, kommen die beiden auf folgende Kriterien für ihre eigene Verlobung:

– Erik macht den Antrag.
– Es soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit in einem intimen Moment geschehen, ansonsten ist die Antwort von Patricia leider nein.
– Ausserdem wünschte sich Patricia, dass der Moment fotografisch festgehalten wird.
– Der Antrag soll eher westlichen Traditionen folgen. Obwohl es schön ist, Gebräuche aus verschiedenen Ländern mit aufzunehmen, war die Tradition aus Eriks Ursprungsland Kasachstan für beide ein No-Go. Denn dort ist es Usus, die Auserwählte zu entführen und mit den Eltern um die Hand der Tochter zu verhandeln.
– Beide tragen einen Verlobungsring. Erik selbst trägt gerne Ringe und Patricia gefällt die Vorstellung, dass auch er ein Zeichen ihrer Verlobung tragen kann. Im Voraus wählten sie zusammen ihre Ringe aus, sodass diese am grossen Tag auch passen.

Sieben Jahre später
Eigentlich ist schon lange alles bereit. Die Ringe, der Wille zu Heiraten … nur der Antrag fehlt. Es überrascht also kaum, als Patricia ungeduldig nachfragt. Nun liegt es an Erik. Mit etwas Druck auf den Schultern beginnt er die Verlobungsplanung. Glücklicherweise steht auch gerade ihr siebter Jahrestag an – eine perfekte Gelegenheit für einen Antrag im Grünen. Unter dem Vorwand «Ich gehe noch in die Stadt einkaufen …» trifft er sich mit seiner Unterstützung, dem Kollegenpaar Jerome und Vanessa, denen er die Organisation der gesamten Dekoration anvertraut. Neben Dekorateur:innen werden die beiden auch zu seiner seelischen Unterstützung und stehen ihm für alle Verlobungsangelegenheiten beratend zur Seite. Patricia beobachtet derweil die Verwandlung ihres Freundes – ein Vorzeigeexemplar eines Anti-Shoppers, der nun jedes Wochenende in die Stadt fährt – mit Argwohn.

Erik aber hat keine Zeit, den Verdacht zu entkräften, denn er muss eine Verlobung planen. Als erstes steht die Ortsauswahl an. Option 1: Mittaggüpfi mit Verlobung auf dem Berg, im Hintergrund der Sonnenaufgang. Aber wie soll ein Fotograf oder eine Fotografin vor dem Paar auf den Gipfel kommen? Die Bergbahnen fahren erst später und eine lauschige Morgenwanderung um vier Uhr in der Früh ist auch ausgeschlossen. Demnach abgelehnt. Option 2: Beim Roten Herz vor dem Château Gütsch. Doch was ist, wenn noch andere Besuchende auftauchen? Ein Nein will Erik nicht riskieren und so wird es der bewährte Gartenpark Kaiserhof bei seinem Arbeitsort Hodel & Partner Gartenbau.

Kaum ist die erste Hürde geschafft, folgt die nächste: Das Thema Fotografie. Eigentlich das einzige Thema, das von Anfang an in trockenen Tüchern gewesen ist. Eriks ehemaliger Arbeitskollege, der auch als Hochzeitsfotograf arbeitet, sollte den Job übernehmen. Einige Wochen vor dem grossen Tag muss er Erik jedoch kurzfristig absagen. Kein Problem, denkt sich dieser und macht sich optimistisch an die Weitersuche. Drei Tage vor der angesetzten Verlobung ist von dieser Hochstimmung nicht mehr viel übrig, die Nerven liegen blank – kein Fotograf und keine Fotografin lässt sich finden. In seiner Verzweiflung sendet er Anfragen an alle Fotograf:innen aus dem Raum Luzern. Die Nervosität wächst unterdessen ins Unermessliche und das nicht nur wegen der fehlenden Fotografie. Eriks Magen spielt verrückt und er fühlt sich angeschlagen – was auch Patricia nicht entgeht. Und dann die Last Minute Rettung: Rupert von «Der Hirte – Fotografie Luzern», erklärt sich bereit, ihre Verlobung bildlich festzuhalten. Eriks Nerven beruhigen sich etwas und Patricia ist noch ahnungslos.



Wenige Stunden vor dem Antrag
«Lass uns etwas Schönes anziehen und unseren Jahrestag bei einem Essen auswärts feiern», meint Erik zu Patricia. Bis jetzt noch nichts Verdächtiges, erst ein vorgetäuschter Stopp bei Eriks Arbeitsort weckt ihr Misstrauen. «Etwas vergessen» heisst es. Komisch, aber soll vorkommen, denkt sie sich. Als Erik sie aber bittet, mitzukommen und sie auch noch die Augen schliessen soll, da ist ihr alles klar. Rupert steht unterdessen mit seiner Kamera bereit, den Finger am Abzug. Jerome und Vanessa sorgen mit den letzten Handgriffen für den Feinschliff an der Überraschungsdekoration im Kaiserhof. Das Endergebnis übertrifft alle Erwartungen. Kurze Zeit später führt Erik Patricia in den Raum. Als sie die Augen öffnet, erblickt sie den Ballonschriftzug «Will you marry me?». Jetzt sind auch die letzten Zweifel ausgeräumt und die ersten Freudentränen benetzen ihre Wangen. Derweil nimmt nun die Aufregung bei Erik überhand. Mit zitternden Händen nestelt er seinen Zettel mit der vorbereiteten Rede hervor. Stockend liest er die ersten Zeilen, während ein immer stärker werdendes Zittern seine Hände durchfährt. Seine Augen können den schwankenden Zeilen auf dem Blatt nicht folgen, er verrutscht, er verliert den Faden. Dann fängt er sich und fährt auswendig fort, während der Zettel – umfunktioniert zum Deko-Objekt – noch immer in seinen Händen zittert. Endlich erreicht er die grosse Frage, die bereits hinter ihm in der Luft hängt. Da die Verlobung ausserhalb der Öffentlichkeit stattfand, Rupert jeden Moment davon fotografisch festgehalten hat und Erik der Richtige ist, antwortet Patricia mit einem «Ja». Ringe werden getauscht, Freund:innen umarmt, Bilder gemacht und die frisch Vermählten gefeiert. Auch die treuen Unterstützer:innen erhalten einen gebührenden Dank, denn ohne sie hätte der Antrag nicht so kurzfristig und wundervoll dekoriert stattfinden können. Die Nervosität ist verpufft, Erleichterung sowie Freude machen sich breit und einige nasse Augen werden vorsichtig getrocknet.

Das anfangs versprochene Essen war nicht nur ein Täuschungsmanöver, denn Jahrestag und Verlobung müssen ordentlich gefeiert werden. Deswegen machen sich die beiden auf ins Gütsch, wo ein dekorierter Tisch sie erwarten sollte. Empfangen werden sie von einem normalen Tisch und von wunderbarem Essen. Als kleine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten zaubert die Küchencrew ihnen ein leckeres Dessert. Der perfekte Abschluss für einen ereignisreichen Tag.

… und bevor sie sich den vielen Fragen der Hochzeitsvorbereitung stellen, heisst es erst einmal, Verlobung geniessen!

Fotografie: Der Hirte – Fotografie Luzern, @derhirte_photography
Location: Hodel & Partner AG, @hodelundpartnerag
Gastronomie: Restaurant Lumières im Château Gütsch, @chateau_gutsch
Ringe: Thomas Sabo, @thomassabo


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