Federica und Davide heiraten im Land ihrer Wurzeln: Italien. Um ihre Hochzeit von der Schweiz aus zu organisieren, holten sie sich Hilfe von der italienischen Hochzeitsplanerin Marilena Gizzi. Das Brautpaar verband Aufenthalt, Feier und Genuss in einem dreitägigen Fest.
Begegnet sind sich die beiden während ihres Studiums in Mailand durch einen Freund. Ihre Beziehung entwickelte sich und mit dem Näherrücken des Abschlusses stellt sich auch die Frage, wie bzw. wo sich ihre Beziehung fortsetzt. Denn Davide hat zwar italienische Wurzeln, ist aber in der Schweiz aufgewachsen – und will auch wieder zurückkehren, um seine beruflichen Ziele zu verwirklichen. Federica hingegen zieht es in eine andere Richtung. Aufgewachsen in Italien und soeben ihr Studium beendet, hat sie ein Praktikum in Spanien in Aussicht sowie anschliessend einen Job in Mailand. Aber wegen der Distanz zwischen ihnen Schluss machen? Das kommt nicht in Frage und so schaffen sie eine Fernbeziehung, die mit vielem Hin und Her verbunden ist.
Doch dann folgt Corona und die Bedingungen für ihre Beziehung verändern sich. Bereits früher führten sie die Diskussion über den Ort für ihr gemeinsames Leben. Die Pandemie mit den zuerst verschärften Einreisebedingungen und den nachfolgenden Grenzschliessungen geben den Ausschlag – für Federica ist klar, sie muss in die Schweiz kommen. Und so kam es, dass die Schweiz nun der Ort ihres gemeinsamen Lebens geworden ist.
Getarnter Ausflug
Ein Jahr später überrascht Davide Federica mit einem Antrag. Unter dem Vorwand, einen kleinen Familienausflug mit dem Bruder von Davide zu machen, erkunden sie die italienische Landschaft mit einer privaten Tour und anschliessendem Wein. Und dann, als krönender Abschluss die grosse Frage und ein überglückliches Ja.
Wie auch die Verlobung in Italien stattfand, so soll ihre Hochzeit auch im Land ihrer gemeinsamen Wurzeln gefeiert werden – genauer gesagt in der Kirche des Heimatdorfes von Federica. Ein Umstand, der für sie bereits seit langem feststeht und den Davide nur allzu gerne akzeptiert. «Bei anderen Themen bin ich offen», erklärt Federica lachend. Ganz im Zeichen ihrer italienischen Wurzeln soll es eine grosse Hochzeit werden, mit gutem Essen und toller Stimmung. «Denn wenn man auf gute Qualität setzt, dann wird es auch eine gute Hochzeit», geben sie zu bedenken. Als erfahrene Fernbeziehungs-Künstler:innen ist ihnen bald klar, dass sie professionelle Hilfe vor Ort benötigen, damit sie die eigene Hochzeit auch geniessen können. Als bewanderte Eventmanagerin kennt Federica den Aufwand und die Schwierigkeiten einer solchen Planung. Bei ihrer Recherche nach geeigneten Hochzeitsplaner:innen treffen sie auf Marilena Gizzi, die sie nach einem Online-Kennenlernen überzeugt.
Helfende Hand
Marilena als lokale Hochzeitsplanerin in Abruzzen kennt die Gegend und, noch wichtiger, die Leute umso besser. Schritt für Schritt hilft sie Davide und Federica, ihren grossen Tag ganz nach ihren Wünschen zu organisieren. Wöchentlich halten sie eine kleine Online-Sitzung ab, um die Planung voranzutreiben. Italien ist nach wie vor ein sehr begehrtes Land für verschiedene Festlichkeiten. So stellen die beiden fest, als sie im Oktober 2021 ein Hochzeitsdatum für die Kirche in Abruzzen suchen, dass das nächste freie Datum erst am Samstag, 22. Juli 2023 ist. Ideal für die Anzureisenden, genauso ideal für eine Sommerhochzeit draussen mit vielen Gästen. Also buchen die beiden das Datum. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wissen können: Eine Hitzewelle wird nicht nur Gäste zum Schwitzen, sondern sogar Pläne zum Schmelzen bringen.
Nach der Erfahrung mit der Kirchenreservation ist nun Eile geboten. Mit Marilenas Kenntnissen der lokalen Dienstleistenden werden umgehend einige potenzielle Locations für das Bankett reserviert. Denn ein wichtiger Punkt für das Brautpaar: gutes Essen. Weil man Essen schlecht aus der Ferne begutachten kann und um auch Marilena persönlich kennenzulernen, reisen die beiden im Januar sozusagen «geschäftlich» nach Italien. Nach Probeessen und grossem Abwägen entscheiden sie sich für das Restaurant in Meeresnähe: etwas abgeschieden und doch am Wasser, Arrosticini werden bis 1 Uhr morgens serviert, eine grosse Terrasse sowie geniales Essen. Was will man mehr?
Heisse Angelegenheit
Ein Dämpfer erreicht das Brautpaar eine Woche zuvor: Angekündigt ist eine Hitzewelle von 40 Grad. Plan B muss her und das schnell. Aber zuerst von Anfang an.
Ihre Feier beginnt nicht erst mit der Hochzeit selbst, sondern mit dem Eintreffen der Gäste am Vortag. Ihre Ankunft wird gebührend mit einem Apéro gefeiert. Aufgrund ihrer Destination Wedding wollen Federica und Davide ihren Freund:innen und Verwandten auch das Land in all seinen Formen näherbringen – und so wurde während dreier Tage gefeiert. Damit die Gäste die Feierlichkeiten ausgiebig geniessen können, organisiert das Brautpaar ein Hotel und Bustransfer – die Kosten haben sie übernommen. Im Nachhinein geben sie zu, «es überstieg unser Budget, aber man heiratet nur einmal». Es wird gegessen, getanzt und über die bevorstehende Hochzeit informiert.
Am nächsten Morgen beginnt die Vorbereitung für die Trauung. Während Federica geschminkt und frisiert wird, gönnt sich Davide neben dem Styling die Zeit, «in Ruhe einen Kaffee zu trinken». Der Priester war sehr deutlich: keine Verspätung erlaubt. Und so war es auch: Federica war perfekt im Timing und kam wie eine Schweizer Uhr in der Nähe der Kirche an. Aber nicht nur das, damit alle Gäste in der riesigen Abtei Platz nehmen konnten, musste sie ein paar Minuten warten, bevor sie in Begleitung ihres Vaters zum Altar kam. Die Zeremonie wird mit Orgel, Violine und keltischer Harfe begleitet. Danach folgt ihr Fotoshooting, bis ihnen die Temperatur zu heiss ist, sowie der anschliessende Aperitif – der wegen Plan B neben dem Pool eingenommen wird. Innerhalb einer Viertelstunde retten sie sich mitsamt ihren Gästen in die gekühlte Halle. Dort wird zuerst das Essen serviert, bevor es mit verschiedenen Unterhaltungen wie Paarspiele oder einem Flashmob, bei dem die Gäste die Gesichter des Brautpaares als Masken tragen, weiter geht. In der Fotoecke entstehen ausserdem Polaroids mit lustigen Accessoires, die Cuba-Ecke mit Rum und Zigarren sorgt für Genuss und die Kinder können sich mit der organisierten Babysitterin austoben. Gegen Abend verschwindet die brütende Hitze des Vormittages und es wird bis in die Nacht hinein das neu verheiratete Paar gefeiert. Alles in allem ein Tag voller Emotionen und guter Stimmung – der mit einer Drohne auch von oben festgehalten wurde.
Der Ausklang bildet das Mittagessen am Sonntag in einem Trabocco, einer ehemaligen Fischerswerft aus Holz, die zu einem Restaurant am Wasser umgebaut wurde. Zusammen lassen sie die Tage und das Gefühlte revue passieren.
Emotionsreicher Tag
Die bahnbrechende Stimmung verwandelte die Hochzeit zu einem ausgelassenen und wundervollen Fest – und das sieht nicht nur das Brautpaar so. «Die Gäste machen die Hochzeit», erklärt Federica. Ein Punkt, der ihnen Marilena auch ans Herz gelegt hat. Denn die Organisation könne noch so phänomenal sein, wenn niemand mitmachen möchte und keine gute Atmosphäre zustande komme, nütze jede Planung nichts. Glücklicherweise hat ihr Motto «Gute Qualität, gutes Essen und kein Stress» den Zauber bewirkt.
Einig sind sie sich auch, dass Marilena den Zauber mitentfaltet und überhaupt ermöglicht hat. Gerade bei Hochzeiten im Ausland sehen die beiden den grossen Vorteil eines Wedding Planers: «Sie helfen, an alles zu denken, sind nicht teuer und die gesparte Zeit sowie die besseren Tarife sorgen für weniger Stress am Hochzeitstag.» Und zwei Dinge, falls ihr eure Hochzeit in Italien plant: Beginnt im Minimum ein Jahr im Voraus mit der Planung und heiratet besser im September, dann sind die Temperaturen angenehmer.
Fotografie: Soriafilms, @soriafilms
Hochzeitsplanerin: Marilena Gizzi, @marilenagizzi_planner
Floristik: Garden Greenhouse, @gardengreenhouse
Musik: Gigi Marra, @gigimarra
Ringe: Corsano laboratorio orafo, @corsanogioielli
Brautkleid: Valore Sposi Atelier, @valoresposi, Nicole Milano, @nicolemilanoofficial
Anzug: Sartoria Milano, @sartoriamilanosumisura
Location: Villa Estea, @villaestea
Haare: @g_creation81
Make-up: @antonella.fioriti_makeupartist
Kirche: Abbazia di San Giovanni In Venere, 66022 Fossacesia (Chieti, Italy)