Obwohl die Planung aufgrund der Pandemie eine Herausforderung war, genossen Nadine und Alex ihren grossen Tag in vollen Zügen. Die Trauung, die lieben Worte der Gäste und die ausgelassene Feier waren unvergesslich.
Bilder Tanja & Simon Kurt, tanjakurt.ch
Nadine und Alex wuchsen beide in Solothurn auf und kennen sich schon seit ihrer Kindheit, da schon ihre Eltern befreundet waren. Weil Alex aber knapp zwei Jahre jünger ist, fand ihn Nadine zu Kanti-Zeiten weniger interessant und orientierte sich eher an den oberen Klassen. Umgekehrt glaubte Alex, dass Nadine für ihn wohl «unerreichbar» bliebe, sah sie doch schon damals aus wie Penélope Cruz, wie er verrät. Als sich die beiden dann an der Fasnacht 2017 in Solothurn wieder trafen, sprang der Funke plötzlich über und aus den beiden wurde im folgenden Sommer ein Paar. Zwei Jahre später reisten Nadine und Alex nach Hawaii, und auf der Insel Kauai stellte er ihr beim Apéro und Sonnenuntergang die alles entscheidende Frage. «Es war für mich absolut überraschend, wir haben vorher nie gross über Heirat gesprochen und waren auch noch nicht so lange zusammen. Natürlich habe ich sofort Ja gesagt», erinnert sich Nadine. Alex hatte den Antrag übrigens schon neun Monate vorher geplant – sobald feststand, dass sie zusammen nach Hawaii reisen würden.
Herausfordernde Planung
Für ein bestimmtes Motto oder einen Stil für ihre Hochzeit hatten sich Nadine und Alex nicht entschieden. Nadine liess sich von Pinterest und Co inspirieren und durfte sich bei der Dekoration vollkommen ausleben, diesen Punkt überliess Alex ihr gerne. Zu den Hürden zählte die Pandemie, welche zu einer Planungsunsicherheit führte und die Vorfreude auf den grossen Tag leider fast komplett überdeckte, da man nie genau wusste, ob der grosse Tag überhaupt stattfinden konnte. Erst zehn Tage vor dem Hochzeitstag stand fest, dass das Fest definitiv erfolgen konnte, so wurde auch die Dekoration erst dann bestellt. «Im Nachhinein rate ich allen, während einer Pandemie keine Hochzeit planen zu wollen», gibt Nadine zu bedenken.
Aus demselben Grund wurde für Nadine auch kein Polterwochenende organisiert, was für sie persönlich aber auch nie ein grosser Wunsch gewesen war. Alex hingegen hatte gleich zwei Polteranlässe mit verschiedenen Kollegenkreisen. Ein verlängertes Wochenende verbrachte der zukünftige Bräutigam in der Romandie, der zweite Polterabend fand in der Umgebung Solothurns statt. Sein Trauzeuge sowie seine Kollegen hatten ein paar sehr unterhaltsame Tage organisiert.
Geliebte Heimat
Es ist nicht selbstverständlich, dass Braut und Bräutigam dieselbe Heimat haben, die beiden sehr am Herzen liegt. Bei Nadine und Alex war genau dies der Fall. «Wir fühlen uns in Solothurn sehr wohl – unsere Familien, Freunde und Hobbys sind hier», erzählen die beiden. Aus diesem Grund war immer klar, dass Nadine und Alex in Solothurn, der schönsten Barockstadt der Schweiz, heiraten wollen und auch längerfristig hier ihr gemeinsames Leben weiterführen möchten.
Die Entscheidung für eine Hochzeit in ihrer Heimatstadt stellte sich auch in Bezug auf das Wetter als absoluter Glücksgriff heraus: Der ganze Sommer war sehr regnerisch, an Nadine und Alex’ Hochzeitstag hingegen zeigte sich Solothurn bei über 25 Grad und Sonnenschein.
Der grosse Tag
An ihrem Hochzeitstag klingelte Nadines Wecker um 8 Uhr morgens. Zuerst warteten das Make-up und der Coiffeur auf die Braut. Alex startete etwas später in den Tag und fuhr als Erstes in die Kirche, um einen letzten Check zu machen. Beide nahmen am Mittag noch eine kleine Mahlzeit zu sich und zogen danach ihre Hochzeitsoutfits an. Alex begrüsste die Gäste und wartete dann gemeinsam mit ihnen in der Kirche, bis seine Nadine zum Altar geführt wurde. An der Seite ihres Vaters und zum Gesang von Dominique Trautweiler (Song: «To build a home» von Cinematic Orchestra) schritt die Braut den Kirchengang entlang. Diesen Moment zählt Alex zu seinen schönsten Erinnerungen des Tages, denn er sah Nadine zum ersten Mal in ihrem Brautkleid. «Sie sah umwerfend aus und trug ein Mermaid-Kleid, das perfekt zu ihr passte. Nadine hat ihren eigenen Stil und weiss genau, was ihr steht», schwärmt er. Obwohl Nadine ihren Bräutigam schon vor der Hochzeit in voller Hochzeitsmontur zu sehen bekam, war es auch für sie nochmals ein besonderer Augenblick. «Der Anzug gefiel mir enorm – aber ich weiss ja auch, dass er einen guten Geschmack hat», erzählt Nadine lächelnd.
Den Ablauf der berührenden Trauung haben Nadine und Alex von A bis Z in die Hände ihres Trauredners Wolfgang Weigang gegeben, nachdem er ihre Geschichte in einem persönlichen und einem virtuellen Austausch kennenlernen durfte. Was speziell zu erwähnen ist: Die Kirche liess zu diesem Zeitpunkt nur 70 Personen zu, weshalb mehr als die Hälfte aller Gäste die Trauung per Livestream im «Palais Besenval» verfolgte. Dort fand im Anschluss das Apéro für alle statt, und die Hochzeitsgesellschaft stiess ein erstes Mal auf das frische Eheglück an. Zwischen Trauung und Apéro stand für Nadine und Alex auch noch das Shooting in der Solothurner Altstadt auf dem Programm. «Unsere Fotografen sind so professionell, dass sie auch mit uns Laien Top-Bilder abgelichtet haben. Wir sind unendlich dankbar für die tollen Fotos, die wir noch in 20 Jahren bestaunen werden», loben Nadine und Alex.
Ausgelassen feiern
Von Solothurn aus fuhren Nadine und Alex in einer knallroten Dodge Viper, ausgeliehen vom Onkel des Trauzeugen, zum Kurhaus Weissenstein, wo anschliessend die grosse Feier stattfinden sollte. Für viele der Gäste war die Hochzeit von Nadine und Alex die erste grosse Party nach dem ersten Lockdown, weshalb die Stimmung entsprechend ausgelassen und die Motivation gross war. Die starken Drinks, die vom Schwager ausgeschenkt wurden, haben sicherlich auch zur guten Stimmung beigetragen. Mit Beiträgen wie Videos, Sketches und Reden der Eltern war das Abendprogramm bereits gut gefüllt, sodass keine Spiele geplant wurden. «Die Trauung, die lieben Worte aller Gäste und deren Grosszügigkeit – wir fühlen unendliche Dankbarkeit, wenn wir uns an diesen Tag erinnern», blicken Nadine und Alex zurück. Auch wenn es Geld und in der Vorbereitung Nerven kostet, lohnt es sich zu heiraten, da sind sie sich einig. Denn dieser Tag ist magisch, einmalig und unvergesslich!