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Glarus: Sonja & Michael

In den Bergen, etwas oberhalb vom Alltag, fühlen sich Sonja und Michael wohl, deshalb sollte auch ihre Hochzeit dort stattfinden. Mit einem Höhenflug starteten sie in ihren grossen Tag

Bilder Andrea Glaus, photomahalo


Ursprünglich lernten sich Sonja und Michael beim Gleitschirmfliegen kennen. Als sie sich später an der Fasnacht wieder trafen, war der Grundstein für ihre gemeinsame Zukunft gelegt. Der Antrag folgte am 7. März 2021 auf einer Skitour im Klöntal. Obwohl es geschneit und gestürmt hat, war es ein wunderschöner Moment, da weit und breit niemand an­deres unterwegs war. Michael war ganz nervös und konnte wegen des Matsches nicht ganz auf die Knie gehen, stellte seine Frage aber dennoch: «Willsch du mich hüratä und au witerhi so stürmischi abr au schüni Täg mit mir verbringä?» Natürlich sagte Sonja Ja, und Michael verriet ihr, dass er den Ring schon auf den letzten beiden vergangenen Skitouren dabeihatte, es jedoch nie richtig gepasst hat – obwohl das Wetter jeweils besser gewesen wäre.



Effizient geplant

Eigentlich wollten Sonja und Michael erst im Jahr 2022 heiraten, da ihnen die Situation im vergan­genen Jahr zu unsicher war. Als im Frühjahr 2021 dann aber vom Bundesrat entschieden wurde, dass sich wieder 50 Personen in Innenräumen treffen dürfen, griff Sonja sofort zum Telefon und fragte Michael, ob er im September schon etwas vorhabe. Die beiden beschlossen direkt, im Herbst zu heiraten. Dies setzte sie unter leichten Zeitdruck, da es nur noch vier Monate bis zum gewünschten Datum waren. «Als Erstes habe ich den Termin auf dem Standesamt abgemacht, die Fotografin angefragt und gleich einen Termin für die Kleideranprobe gemacht», erklärt Sonja. Wie die beiden bewiesen haben, kann man eine Hochzeit in nur vier Monaten planen, wenn man entscheidungsfreudig und effi­zient ist. «Wir wussten eigentlich genau, was wir wollten und was nicht – das war für die kurze Organisationszeit sehr wichtig», bestätigen Sonja und Michael.



Ein Motto gab es für ihre Hochzeit keines, Sonja und Michael war es wichtig, dass alle Gäste so kommen konnten, wie sie möchten. Für die Dekoration entschied sich Sonja für Eukalyptus und Trockenblumen, weil ihr dieser Stil gefällt. Michael hat ihr diesbezüglich gerne freien Lauf gelassen. Das grösste Kopfzerbrechen bereitete ihnen die Suche nach einer passenden Location. Einerseits musste der Ort für die Feier gross genug sein für alle Gäste, sollte aber trotzdem einen heimeligen Charme verströmen; die Location sollte gut erreichbar sein, auch um wieder nach Hause zu kommen, andererseits sollte sie etwas erhöht in den Bergen liegen … Im Naturfreundehaus Fronalp konnten diese Wünsche perfekt vereint werden, und es gab sogar die Möglichkeit, nach dem Fest dort zu übernachten.



Abschied aus dem Junggesell:innenleben

Sonjas Trauzeugin und ihre besten Freundinnen überraschten die «bride to be» beim zweiten Probetermin für die Frisur und holten sie dort für ihren Poltertag ab. Mit einem über den Kopf gestülpten Sack wurde Sonja nach Glarus gefahren. Nach ­ersten Drinks in der Freulerbaar erhielt Sonja auch ein neues Outfit: ein Tütü, eine Schleife und eine Brille, auf der «bride to be» stand. Doch damit nicht genug: In Glarus mussten Aufgaben wie in ­einer Bade­wanne durch die Stadt paddeln oder Gegenstände auf der Strasse tauschen gemeistert werden. «Jedesmal wenn ich jemanden angesprochen habe und dieser nicht beim Tauschen mit­machen wollte, musste ich einen Shot trinken», ­erzählt Sonja ­lachend. Für den Abend fuhren Sonja und ihre Frauen­truppe nach Pfäffikon. Nach einem gemütlichen Abendessen wartete die grosse Über­raschung des Tages: das Konzert von «Stubete Gäng». Der ganze Tag war perfekt organisiert und bleibt ­sicherlich nicht nur Sonja in Erinnerung.



Michael wurde ebenfalls von seinen Freunden überrascht, um seinen Junggesellenabschied zu feiern. Nachdem er wie vereinbart beim Stall der Eltern ­angekommen war, musste er sein Outfit für den Tag anziehen: ein Netzoberteil, Chaps aus Leder und ­einen alten Nussschalen-Helm. Mit dem Töffli fuhr die Truppe dann auf einer Beizentour durch die Dörfer von Glarus nach Mitlödi und wieder zurück nach Riedern. Unterwegs musste Michael sein Töffli übrigens noch reparieren, aber für den «Mech» war das natürlich kein Problem. Gegen Abend ging es weiter ins Klöntal und für den Abend in das Berghüttli eines Freundes. Dort wurde weitergefeiert und schlussendlich auch übernachtet.


First Look mit Höhenflug

Nachdem sich Sonja und Michael an ihrem Hochzeitstag getrennt voneinander stylen liessen und ­ihre Hochzeitsoutfits angezogen hatten, trafen sie sich noch vor der eigentlichen Trauung für den First Look und das Paarshooting. Ursprünglich war geplant, dass sie hierfür nach Mullern fahren würden. Doch als Sonjas Trauzeugin in eine ganz andere Richtung fuhr, kam Sonja etwas aus dem Konzept. Sie wurde zu einer Wiese gebracht, auf der Michael mit dem Rücken zu ihr wartete. «Da ich so nervös und verwirrt war, hatte ich ganz vergessen, dass ja zuerst noch der First Look kam», schmunzelt Sonja. Trotzdem war es ein toller Moment, als sich Sonja und Michael zum ersten Mal an ihrem Hochzeitstag anschauen durften. Im nächsten Augenblick wurde ihnen auch schon ein Kärtchen in die Hand gedrückt, und von weit her war das Geräusch von Propellern zu hören: Das Brautpaar wurde mit einem Helikopterflug überrascht. «Zur ganzen Überraschung kam noch hinzu, dass der Pilot ein Kollege von uns war, was uns natürlich noch mehr gefreut hat», erinnern sich die beiden an diesen einzigar­tigen Moment. Nun war Sonja auch klar, warum ihre Trauzeugin ihr vorhin vom Ei-Brötli abgeraten hatte …


Aufgrund des starken Föhns an diesem Tag mussten Sonja und Michael aus dem Glarnerland heraus­fliegen, um gut landen zu können. Der Flug mit der grandiosen Aussicht führte dann auf das Madrisahorn im Kanton Graubünden. Dort fand das Paarshooting statt, welches sich für Sonja und Michael dank den Anweisungen von Fotografin Andrea Glaus ganz natürlich und ungezwungen angefühlt hat. «Wir konnten uns drehen und bewegen, sodass es sich jederzeit gut für uns angefühlt hat», bestä­tigen die beiden. Nach diesem aufregenden Flug durch die Berge ging es zur Trauung in die Kirche Obstalden. Obwohl das gemeinsame Eheversprechen im Vorhinein nie zusammen geübt wurde, meisterten Sonja und Michael auch diesen emotionalen Moment ohne Probleme. Beim Auszug aus der Kirche wurde das Brautpaar von so vielen Personen empfangen, dass dieser Moment zu den Highlights des Paares gehört: «Dass so viele Leute mit uns den Tag verbringen wollten und vorbeikamen, hat uns einfach unglaublich viel Freude bereitet.»


Spiel, Spass und Schubkarren

Nach der Trauung in der Kirche Obstalden konnte sich das frischvermählte Paar beim Apéro im ­Grubengaden, ganz in der Nähe der Kirche, mit atemberaubendem Blick auf die Berge richtig feiern lassen. «Uns war es wichtig, etwas abseits vom ­Tumult zu sein und in den Bergen feiern zu können», betonen Sonja und Michael. Neben Glück­wünschen, Anstossen und kleinen Häppchen wurde das Brautpaar auch mit verschiedensten Spielen überrascht. So musste Michael einen Korkenzieher wieder zusammenschweissen und Sonja mit einem Traktor vor- und rückwärts fahren, um am Traktor befestigten Wein einzuschenken; mit verbundenen Augen sollten Gegenstände von zu Hause erraten werden, und zum Schluss kutschierte Michael seine Sonja in einer Schubkarre durch einen Slalom aus Turnern vom Turnverein. Gelacht wurde dabei reichlich! Bei all den Spielen und dem Spass ist es kaum verwunderlich, dass der Apéro bis fast 19 Uhr andauerte.


Im Anschluss an den gelungenen Apéro ging es für die geladenen Gäste mit dem Auto oder mit dem Shuttle ins Naturfreundehaus Fronalp hinauf. Sonja und Michael wurden von einem befreunde­ten Paar in einem Büsli hochgefahren und haben ­unterwegs ein paar Stopps eingelegt, bei denen sie etwas aus dem mitgebrachten Picknickkorb essen und einfach ein wenig zur Ruhe kommen konnten. Im Naturfreundehaus auf über 1300 m ü. M. angekommen wurden Sonja und Michael von ihren ­Gästen im Schein von Wunderkerzen in Empfang genommen. Mit einem leckeren Abendessen liess die Hochzeitsgesellschaft den grossen Tag von Sonja und Michael ausklingen und genoss den restlichen Abend mit einer Feier bis in die frühen Morgen­stunden. Für müde Gäste fuhr sowohl um 1 Uhr wie auch um 3 Uhr ein Shuttlebus runter ins Tal. Das Brautpaar und einige Gäste haben aber direkt im Naturfreundehaus übernachtet und konnten so bis um 6 Uhr früh weiterfeiern. «Die Stimmung war den ganzen Tag über einfach perfekt!», bestätigen Sonja und Michael.




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