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Ja-Wort am Lago Maggiore

Der grosse See im italienisch-schweizerischen Grenzgebiet bietet genau das, was sich wohl die meisten Hochzeitspaare für den Tag der Tage wünschen: eine Bilderbuchkulisse pur. Von der Hotelterrasse am Ufer bis zur Wallfahrtskirche mit Panoramablick – romantische Orte für das Fest der Liebe finden sich in Hülle und Fülle.


Die junge, hochgewachsene Frau mit dem Model-Gesicht und dem hellblonden Haar und ihr männliches Pendant, der Beau mit blondem Wuschelschopf – lange fieberte die internationale Adels­ und Promi-Presse der Vermählung dieses Traumpaars entgegen. Im Sommer 2015 war es so weit. Beatrice Borromeo, Toch-ter eines Grafen und Mitglied der be-rühmten italienischen Adelsfamilie Bor-romeo, und Pierre Casiraghi, Sohn der monegassischen Fürstentochter Caroline und des früh verstorbenen italienischen Geschäftsmanns Stefano Casiraghi, gin-gen den Bund fürs Leben ein. Der stan-desamtliche Akt wurde im Fürstentum Monaco vollzogen. Zur kirchlichen Trau-ung und den grossen Hochzeitsfeierlich-keiten luden die Brautleute an den Lago Maggiore ein. Mehrere Tage und Nächte feierte das Promi-Paar mit Familie, Freunden und illustrer Gästeschar. An Bord der «Piemonte», eines historischen Dampfschiffes, liessen sich die Frisch-vermählten über den Lago schippern. Die kleinen Inseln in der borromäischen Bucht – fast alle seit Jahrhunderten im Besitz der Borromeo-Familie – sorgten dabei für eine Bilderbuchkulisse. Malerische Uferstädtchen, elegante Villen, blumengeschmückte Promenaden, ma-jestätische Alpengipfel am Horizont – all das macht den Lago Maggiore zur perfekten Hochzeits- und Hochzeitsfoto-Location.


EIN RAUSCHENDES FEST

Bis zuletzt wurden die Details zum Ab-lauf der Promi-Hochzeit geheim gehalten. «Doch als Nachbarn auf der Isola Bella hatten wir reichlich Gelegenheit, das Brautpaar in Augenschein zu nehmen», erinnert sich Michela Modena, die auf der Isola Bella, in nächster Nachbarschaft zum Palazzo Borromeo, ein Restaurant betreibt. Von den Blicken und Handy-Kameras der Öffentlichkeit abgeschirmt, fand die kirchliche Trauung in der privaten Kirche auf dem Isolino di San Giovanni statt, der kleinsten, öffentlich nicht zugänglichen Insel in der borromäischen Bucht. Nach einem Fest im Park F zog die Gesellschaft zur Rocca di Angera weiter, einer Burg, die auf einem Kalksteinfelsen am Südostufer des Sees über dem Städtchen Angera thront. Hin-ter den Mauern der Festung, die seit über 500 Jahren im Besitz der Familie ist, feierten Hunderte mit dem frischvermählten Paar.

NICHT NUR FÜR PROMIS

Allerdings muss man keine Borromeo sein, um auf der Rocca di Angera Hoch-zeit zu halten. Die Burg wird für Events vermietet. «Sie ist definitiv die spek­takulärste Wedding-Location, die man am Lago Maggiore mieten kann», sagt Michela Modena, die sich vor einigen Jahren auf die Organisation von Luxus-Events am See spezialisiert hat. Auch bei den Mietkosten nimmt Rocca di Angera einen Spitzenplatz ein: Rund 20 000 Eu-ro muss, wer hier ganz gross feiern will, investieren.

Als attraktive Alternativen zur Burg bieten sich etliche Villen in Ufernähe oder in Hanglage mit unfassbar schönen Panoramablicken an. Villa Rusconi Cle-rici in Pallanza zum Beispiel, Villa Frua und Villa Muggia in Stresa, Villa Volpi in Ghiffa, Villa Claudia Dal Pozzo in Belgirate. Wer 5000 bis 6000 Euro für die Location im Hochzeits-Budget hat, kann den grossen Tag der Liebe in so einem Architekturjuwel feiern und die Grandezza einer längst vergangenen Epoche geniessen.


ROMANTISCHER RAHMEN

Hotels und Restaurants mit Panorama-Terrassen am Lago Maggiore oder an den kleinen Nachbarseen Lago di Mergozzo und Lago d’Orta bieten ebenfalls einen stilvollen und romantischen Rahmen für eine Hochzeitsfeier – ganz gleich, ob der schönste Tag in einem kleinen, grösseren oder ganz grossen Kreis gefeiert werden soll. Während international tätige Wedding-Planer Hochzeiten am Lago Maggiore für meist mehr als gut betuchte Paare aus aller Welt arrangieren und da-für gleich für mehrere Tage eines der Grand Hotels komplett anmieten, sind es vor allem italienische und deutsche Paare, die die Dienste von Michela Modena in Anspruch nehmen. Um die Buchung der Traumlocation kümmert sich Modena ebenso wie um die Organisation von Catering, Shuttle-Transfers, Fotograf, Blumenschmuck und Wunschmusik. Live-Bands, Solisten oder Ensembles geben mit Jazz, Klassik und Easy Listening den gewünschten akustischen Rah-men. Selbstverständlich kann auch ein DJ für die richtigen Rhythmen am Tag der Liebe sorgen.

DIE KIRCHEN

Für Paare, die sich das Ja-Wort vor dem Traualtar geben möchten, gehört die Wahl «ihrer» Kirche zu den emotionals-ten Entscheidungen im Planungsprozess. Die Wallfahrtskirche auf dem Sacro Monte von Ghiffa und die Chiesa di San Carlo di Borromeo in Feriolo di Baveno gehören wegen ihrer 1-A-Panorama-Lage zu den beliebtesten Hochzeitskirchen am See. Hier ebenso wie in der Chiesa San Martino in Belgirate und in San Biagio in Stresa können auch nicht-ortsansässige Paare heiraten und mit priesterlichem Segen durch das Kirchenportal in die ge-meinsame Zukunft schreiten.


Mindestens sechs Monate, besser aber ein Jahr vor dem anvisierten Hochzeitstermin sollten die Heiratswilligen in der Pfarrei ihrer Wunschkirche vorsprechen. Voraussetzung für eine Trauung nach römischkatholischem Ritus ist, dass mindestens einer der Ehepartner in spe der katholischen Kirche angehört.

RECHTSKRÄFTIGE HEIRATSURKUNDEN

Zivilrechtlich lassen sich die Paare aus dem Ausland vor der Traumhochzeit am Lago Maggiore oft schon auf dem Standesamt ihres Heimatortes trauen – um sich bürokratischen Mehraufwand zu ersparen. Am See bieten jedoch Orte mit besonderer Atmosphäre auch Heiratswilligen von ausserhalb die Gelegenheit, rechtskräftige Heiratsurkunden zu unterzeichnen. Beispielsweise die Villa Giulia in Pallanza, deren Geschichte als Traumhaus­Projekt des Likörerfinders Bernardino Branca ihren Anfang nimmt. Auch in der Villa Claudia Dal Pozzo in Belgirate, die eine Prinzessin aus der Dal-Pozzo-Familie im 19. Jahrhundert von ihrem Bräutigam als Hochzeits-geschenk bekam, können die Urkunden unter den Augen einer Standesbeamtin oder eines Standesbeamten unterzeich-net werden. Gleiches gilt für die Burg von Angera – auch hier können, wie in-zwischen auf j edem italienischen Standesamt, auch gleichgeschlechtliche Paare in den Stand der Ehe treten.


SYMBOLISCHE ZEREMONIEN

Schier unbegrenzt sind die Möglichkeiten für Paare, die ihren Liebesbund mit einer symbolischen Zeremonie bekräftigen möchten. Ringe tauschen, sich mit bewegenden Worten in die gemeinsame Zukunft leiten, Luftballons aufsteigen lassen und Hand in Hand durch ein Blumentor schreiten: Solche Rituale lassen sich praktisch an jeder Wunschlocation zelebrieren. «Auch mitten auf dem See wird sich bei einer symbolischen Hoch-zeit gerne das Ja-Wort gegeben», weiss Wedding-Planerin Modena. «Es muss nicht der historische Dampfer Piemonte sein, auch an Bord eines kleinen Motorboots lassen sich eine schöne Zeremonie und eine originelle Party gestalten.»


Eine Schönwettergarantie können selbstverständlich auch die akribischsten Wed-ding-Planer nicht geben. Als Beatrice Borromeo ihrem Pierre an einem Sams-tag im August das Ja-Wort gab, war die Temperatur in den Keller gerutscht. «Die Braut in ihrem zarten Traum aus Spitze hat uns damals richtig leidgetan», erinnert sich Modena. Doch das selige Lächeln der Liebenden auf den wenigen in Umlauf gebrachten Fotos zeigt: Letzt-endlich kommt es doch nur auf die Wärme zweier füreinander entflammter Herzen an.


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