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Die Leichtigkeit des Südens

Hochzeitsikone Froonck erzählt, wie er eine High-Class-Wedding in Südfrankreich realisiert hat.

Grundsätzlich gilt: Eine wahre Luxus-Hochzeit zeichnet sich nicht durch das Budget aus. Sondern durch ein passendes, neues Konzept, die richtige Nutzung der Räume und Flächen sowie durch Innovation und Kreativität.


Reisen macht wieder Freude

Nach der Zwangspause wird nun endlich wieder ­gereist, die Traumorte im Süden sind bereit und warten auf Sie und Ihre Hochzeitsgesellschaft. Überlegen Sie also nicht lange und gehen Sie auf die Suche nach der passenden Location in Italien, Spanien, Kroatien, Malta oder Frankreich. Nicht nur das Wetter ist dort in der Regel sicherer (was Geld für eine Schlechtwetterlösung spart), auch gibt es entweder alteingesessene Hochzeitsdienstleister-Hasen, die sich bestens auskennen und unbezahl­bare Erfahrung haben, oder es sind frische, hochmotivierte neue Anbieter in einem aufstrebenden Markt, die so richtig Lust haben, Ihre Traumhochzeit mit Ihnen umzusetzen.


Diese Hochzeit, von der ich Ihnen heute berichte, fand am Cap d’Antibes an der Côte d’Azur statt, in einem privaten Anwesen mit zig tausend Quadratmeter Park, Pool, acht luxuriösen Schlafzimmern, Butler-Service, Bediensteten-Trakt (wo mein Team und ich schliefen) und Meerzugang!

Wir hatten uns bewusst gegen ein renommiertes Fünf-Sterne-Hotel entschieden, da die Gesellschaft ganz unter sich sein wollte und wir eine individuelle Hochzeit nur für dieses Paar entwickeln sollten – ohne jeg­liche Vorgaben oder etablierte Standards der Location.

So gab es einiges Besonderes, ja Massgeschneidertes!

Es ging bereits mit dem Brautkleid los. Dieses liessen wir bei meinem Lieblingsdesigner in Berlin entwerfen und fertigen – ein Haut-Couture-Unikat mit abnehmbarem Jäckchen. Denn zur traditionellen Zeremonie wollte die Braut formell und «angezogen» sein, zur Party wollte sie dann mehr Haut zeigen. Zwei in eins sozusagen, ein richtiger Hingucker und praktisch dazu.

Bei der Einladung wurden wir als Planungsteam das erste Mal richtig kreativ: Statt klassischem ­Save-the-Date gab es einen Rosé-Wein mit indivi­duellem Etikett. Das stimulierte die Vorfreude und gab schon einmal einen wahrhaft treffenden Vor­geschmack auf diese Hochzeit im Süden: leicht, beschwingt, französisch, sommerlich.


Zur Trauung ein Kultur-Mix

Auch die Trauung war einmalig und individuell: Da die Braut persisch war (aus dem Iran stammend), sollte die dort traditionelle Trauzeremonie vollführt werden, die Sofreh Aghd. Ein reichhaltig gedeckter Gabentisch voll mit symbolträchtigen Elementen und Nahrungsmitteln wie unter anderem Früchten, Gewürzen, Nüssen, Honig, einem Spiegel, einem Teppich von der Familie überliefert, Kerzenleuchtern, einem Buch. Das Brautpaar muss sich beispielsweise füttern, und über seinen Köpfen reiben die Mütter Zucker, damit die Ehe süss und glücklich wird. Die Familie des Bräutigams sowie mehr als die Hälfte der Gesellschaft waren jedoch deutsch, sodass wir das per­sische Ritual in eine freie Trauzeremonie (weltlich, nicht religiös) integrierten und somit alle auf ihre Kosten kamen, berücksichtigt und berührt wurden, und zahlreiche Tränchen flossen an diesem Traumort am Meer.

Den Weg zum Dinner mal anders

Unseren «Brautpaar-Einzug in den Saal» – einen Höhepunkt bei vielen Kulturen (ausser in D/A/CH) – ­haben wir hier neu inszeniert: Ich kündigte Braut und Bräutigam eine Überraschung an, bat sie in den Salon im Erdgeschoss und versteckte sie, damit sie nicht sahen, was draussen vor sich ging. Stirnrunzelnd fragten sich die zwei, was wohl nun pas­sieren würde. «Keine Bange, das wird superschön, nur einen Moment Geduld!», beruhigte ich sie. Denn es dauerte schon eine Weile, alle 180 Gäste auf der riesigen Freitreppe von der Villa in den Garten zu positionieren: rechts und links, oben und unten – möglichst symmetrisch. Endlich konnte ich der ­Musik und dann den beiden das Go geben. Sie traten auf die Terrasse hinaus und waren vom Anblick überwältigt: die Tosende komplette Gesellschaft hiess sie willkommen – dahinter das azurblaue Meer der Côte, unvergesslich! Das Warten hatte sich gelohnt! Fröhlich tanzend schritten die zwei durch das Treppen-Spalier zur Open-Air-Dinner-Area auf einer der Gartenflächen. Als sie am Fuss der Treppe ankamen, machten wir schnell noch ­einen wichtigen Schuss: das Gruppenfoto. So hatten wir mit dieser Aktion drei in eins: Brautpaar-Einzug zum Diner und damit die offizielle Eröffnung des Abends, das traditionelle Gäste-Spalier als Ehrerweisung und ein wunderschönes Gruppenfoto auf der Freitreppe im glamourös-südfranzösischen Ambiente.

Warum erst bei der Party tanzen

Damit die Gesellschaft und die Stimmung möglichst schnell in Schwung kommen und die Gäste sich während des exzellenten Fünf-Gang-Menüs von Lenôtre nicht langweilen, haben wir bereits im Dinner-­Bereich eine runde Bühne in der Mitte aufgebaut. Verschiedene Künstler rotieren hier zwischen den Gängen (u. a. Sängerin, Geiger, Saxofonistin) und sorgen bei den Gästen neben dem lukullischen Genuss für einen wahren Ohrenschmaus. Und nicht nur das: Sie werden sogar zum Tanzen animiert und stürmen die runde Stage und machen aus ihr kurzzeitig eine bebende Tanzfläche. Diese Spontaneität zog alle Gäste in ihren Bann, das Eis war gebrochen, es wurde nur noch fröhlich-festlich-ausgelassen gefeiert.

Bis in den frühen Morgen

Nach dem Essen bat ich alle in einen anderen Gartenbereich, wo wir die eigentliche runde Tanzfläche, Cocktailbars und Lounges aufgebaut hatten. Eine zwölfköpfige Band begann die Partynacht, es folgten Tortenanschnitt, persischer Messertanz und Brautstrausswurf. Schliesslich heizte DJ Bakermat bis morgens um 6 Uhr ein, inklusiv einiger Zu­gaben, die er nur machte, weil er auch enormen Spass hatte. So kamen das Brautpaar und die gesamte Gesellschaft so richtig auf ihre Kosten und feierten das Fest ihres Lebens!

Und weil wir dies natürlich geahnt hatten, liessen wir in allen Zimmern der 14 Hotels personalisierte Anti-Hangover-Kits für die Gäste verteilen, damit der Kater am nächsten Morgen etwas freundlicher dreinschaute.



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