Mit einer persönlichen und musikalischen Zeremonie feierten Valérie und Sven ihre Liebe und verbanden ihre Hochzeit auch gleich mit ihrer Leidenschaft für das Reisen.
Nur zwei Strassen voneinander entfernt wuchsen Valérie und Sven auf, und auch ihre Eltern kannten sich von früher. «Wir wussten beide bereits seit der Kindheit, wer der jeweils andere ist, und sind uns das ein oder andere Mal über den Weg gelaufen», erzählt Valérie. Da Sven jedoch zwei Jahre jünger ist, hatten sie nie denselben Freundeskreis und lernten sich erst im Juni 2016 richtig kennen. Nach einer dreimonatigen Reise und einem Innenbandriss kehrte Valérie ins Haus ihrer Eltern zurück. Hier hat es online mit dem nur zwei Kilometer entfernten Sven gematchet und die beiden begannen zu schreiben. Schnell merkten sie, dass sie sich schon flüchtig kennen, und so trafen sie sich bald darauf am Bielersee. Als Valérie mit dem Velo angefahren kam, machte dies gleich einen guten Eindruck auf Sven, der selbst sportlich unterwegs ist. Er fühlte sich direkt unglaublich wohl in Valéries Gegenwart, und auch sie war froh, dass sie dem Treffen zugestimmt hatte und sich nicht vom kleinen Altersunterschied hatte abschrecken lassen.
Der Antrag war bis ins letzte Detail geplant: Schon im Voraus fragte Sven ganz traditionell Valéries Vater und ihre Mutter und informierte auch seine Eltern über sein Vorhaben. Im Urlaub auf Zakynthos mit Valéries Familie wollte er die Frage aller Fragen stellen. Der Ring wurde zur Sicherheit im Koffer von Stiefvater Daniel transportiert, damit Valérie diesen auf keinen Fall zu sehen bekommt. Am 18. Juli, ihrem dritten Jahrestag, haben alle darauf bestanden, dass Valérie und Sven alleine Essen gehen sollen. «Meine Mutter war komischerweise den ganzen Tag irgendwie nervös und wollte unbedingt, dass ich extra hübsch aussehe», erinnert sich Valérie schmunzelnd. Nach einem Abendessen in ihrem Lieblingsrestaurant wollte Sven noch den Sonnenuntergang am Strand beobachten. Unter dem Vorwand, ein paar Fotos von Valérie machen zu wollen, wie sie Steine ins Meer wirft, lenkte Sven von seinem eigentlichen Vorhaben ab. Als sie sich dann umdrehte, kniete er nieder und hielt ihr einen wundervollen Ring entgegen. «Ich war so überwältigt und glücklich, dass ich nicht einmal weinte, obwohl ich sonst bei jeder Gelegenheit anfange zu weinen», lacht Valérie.
Ungewisse Planung
Drei Monate nach ihrer Verlobung machten sich Valérie und Sven auf die Suche nach einer Location für ihre Hochzeit. Es lohnt sich, frühzeitig mit der Planung zu beginnen, besonders wenn man ein Wunschdatum oder eine Traumlocation hat. Direkt bei der zweiten Besichtigung wurden sie mit dem Le Pont-de-Thielle fündig. Dieses befindet sich direkt am Zihlkanal zwischen dem Bieler und dem Neuenburgersee. «Da wir in Nidau direkt an diesem Fluss wohnen und auch sonst gerne am, im und auf dem Wasser sind, wussten wir direkt, dass wir hier den schönsten Tag unseres Lebens feiern möchten», erzählen Valérie und Sven. Die beiden entschieden sich zudem von Anfang an für eine freie Trauung, weshalb sich das Le Pont-de-Thielle auch in dieser Hinsicht als perfekte Location anbot: «Es verfügt über ein wunderschönes Zelt mit Pavillon, in welchem unsere Trauung stattfinden konnte.» Auch das Abendessen und die anschliessende Feier fanden an der gleichen Location statt, sodass kein Ortswechsel nötig war.
Da die beiden nicht mehr so lange warten wollten, kam ihnen die Idee, ein Jahr vor dem grossen Fest bereits zivil zu heiraten. «Weil wir dachten, dass sich die Corona-Situation ein Jahr später verbessert haben wird, planten wir unser grosses Hochzeitsfest ganz normal weiter», erzählen Valérie und Sven. Ursprünglich wollten sie mit über 120 Gästen feiern, denn beide sind in Sportmannschaften – Sven spielt Eishockey beim aktuellen 2. Liga-Schweizermeister EHC Meinisberg, und Valérie spielt Fussball beim FC Nidau – und wollten ihre Teamkolleg*innen einladen. Leider verschlechterte sich die Lage wieder, sodass Valérie und Sven die Gästezahl auf 50 Personen reduzieren mussten: «Dadurch, dass einige ihre Einladung zurückzogen, und mit den Ausladungen kamen wir dann auf die vorgegebene maximale Anzahl Gäste. Somit konnten wir uns zwei Wochen vor dem Fest das erste Mal richtig auf unseren Tag freuen und wurden langsam nervös.» Ihre Hochzeit wurde durch die kleinere Anzahl Gäste etwas intimer und familiärer, das Wetter spielte perfekt mit, und so wurde ihre Hochzeit ein unvergesslicher Tag.
Reisefieber
Valérie und Sven verbindet die Liebe zum Reisen, so haben beide auch schon vor ihrer Beziehung viele Orte weltweit besucht. Zusammen waren sie bisher in Ungarn, Irland, Bali, Kanada, Portugal und natürlich auf Zakynthos. Daher entschieden sie sich, ihre Hochzeit unter dem Motto «Reisen» zu feiern. «Unser Tischplan bestand entsprechend aus einer Weltkarte, und jeder Tisch war nach einem Ort benannt, nicht nummeriert», erzählen Valérie und Sven. Das Motto wurde mit den Farben Grün und Rosa sowie schlichter Dekoration ergänzt. «Das Pont-de-Thielle verfügt über eine riesige Auswahl an Dekorationsmaterial, unter anderem auch kleine Globen, die wir dann neben unsere selbst gebastelten Namensschilder der Orte gestellt haben und die perfekt zu den Blumen von Lea Schreier gepasst haben», schwärmen sie weiter.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Eigentlich wollten Valérie und Sven ihren Abschied vom Junggesell*innenleben schon vor der Zivilhochzeit feiern. Aus dem bekannten Grund musste dies jedoch abgesagt und um ein Jahr verschoben werden. Nichtsdestotrotz konnten dann beide ausgelassene Poltertage erleben. Valérie startete mit einem Brunch auf dem Gurten in den Tag, danach ging es nach Bern für einen Krimi-Trail mit echten Schauspieler*innen. Nach einer Stärkung in der Güggeli-Beiz im Schwellenmätteli ging es noch ins Casino, wo eine Freundin der Braut beim Black Jack sogar einige Hundert Franken gewinnen konnte. «Ein absolut genialer Tag», erinnert sich Valérie. Sven wurde morgens abgeholt, mit verbundenen Augen in ein Auto geführt und vermeintlich zu einer Bungeesprunganlage gefahren. Ihm wurden seine Wertsachen abgenommen und ein «Gstältli» um die Beine angelegt. Immer noch mit verbundenen Augen liess Sven sich fallen – und landete innert einer halben Sekunde auf einer weichen Schulsportmatte. Nachdem er diesen ersten Schock überstanden hatte, ging es nach Biel zum Mittagessen. Am Nachmittag fuhren alle nach Aarau in einen Schiesskeller, bevor es weiter nach Twann zu einer Weindegustation mit anschliessendem Nachtessen ging. Den Abend, oder eher die frühen Morgenstunden, liessen die Jungs dann in der Stadt Biel ausklingen.
«Is that alright?»
Am Vormittag ihres Hochzeitstages trafen sich die Braut und ihre Bridesmaids bei Valéries Mutter Renata zu Hause und wurden von Céline Schnider und ihrer Kollegin geschminkt und frisiert. Zusammen fuhren sie dann gegen Mittag zum Le Pont-de-Thielle und konnten sich dort in aller Ruhe in einer Suite anziehen: «Dabei haben wir Musik gehört, Champagner getrunken und viel gelacht», verrät Valérie. Sven war zur gleichen Zeit mit seinem Trauzeugen Ciril und dem Bruder von Valérie unterwegs und konnte sich in einem anderen Hotelzimmer vorbereiten, ehe er die Gäste in Empfang nahm. Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, wurde Valérie von ihrem Vater Jean-Marc den Gang entlang zu Sven geführt. Obwohl Valérie den Hochzeitsanzug schon zuvor gesehen hatte, war es ein ergreifender Moment: «Ich war sehr nervös, habe mich aber unglaublich gefreut, als ich ihn gesehen habe, und konnte es kaum erwarten, nochmals Ja zu sagen!» Und auch Sven konnte sein Glück kaum fassen: «Ich war nervös und gleichzeitig stolz, eine solch schöne Braut an meiner Seite haben zu dürfen.»
Für die freie Trauung haben sich Valérie und Sven eigene Gelübde geschrieben und den restlichen Ablauf mit ihrer Traurednerin Andrea Rücker besprochen. «Andrea hat unsere Geschichte wunderschön und mit einer Prise Humor erzählt», loben die beiden. Statt eines Ringtausches entschieden sich Valérie und Sven für zwei Rituale: einmal die Sandzeremonie, bei der Sand in zwei verschiedenen Farben in ein Gefäss gestreut wird, und einmal ein Handfasting, bei dem die Hände des Brautpaares mit einem Band verbunden werden. Die Ringe hatten Valérie und Sven schon bei der Zivilhochzeit ausgetauscht. Valéries Bruder Lionel begleitete die Trauung mit zwei Liedern, und auch Valérie widmete ihrem Sven ein Lied: Sie sang «Is that alright» von Lady Gaga, was für Sven noch immer zu einem der Highlights dieses Tages gehört.
Im Anschluss an die persönliche und musikalische Zeremonie fand das Apéro statt, und Valérie und Sven wurden von Tanja Kurt und ihrem Ehemann Simon direkt im Garten und am Wasser fotografiert. Nach einem ausgelassenen Apéro mit vielen Glückwünschen war es Zeit für das Abendessen und ein paar Unterhaltungspunkte, die durch die Trauzeug*innen und die Brautjungfern Dana, Tamara und Nadine organisiert wurden. Neben dem klassischen Du-oder-ich-Spiel gab es auch weitere Spiele, die für gute Stimmung sorgten. Besonders berührt haben die Reden von Svens Vater Beat, Valéries Mutter Renata und den drei Trauzeug*innen Ciril, Joëlle und Nicole. Nach einem berührenden Hochzeitstanz von Valérie und Sven war die Tanzfläche eröffnet, und da das Le Pont-de-Thielle über eine eigene Disco verfügt, konnte die Hochzeitsgesellschaft bis in die frühen Morgenstunden tanzen und das frisch vermählte Glück feiern.